Kidical-Mass-Aktionstage: Straßen sind für alle da!

Mit der bunten Kidical Mass erobern in diesen Tagen wieder tausende Kinder, Jugendliche und ihre Familien die Straße, um gemeinsam sichere Radverkehrsbedingungen zur fordern. Denn nicht nur zum Weltkindertag gilt: Straßen sind für alle da!

Vom 16. bis 24. September 2023 finden zum sechsten Mal die Kidical-Mass-Aktionstage statt. Der Schwerpunkt liegt auf dem Wochenende vom 23. bis 24. September. Von London über Lissabon bis nach Berlin und Gotha fordern kleine und große Menschen: Sichere Straßen für Kinder – jetzt! Die Demos und mancherorts auch Schulstraßen-, Spielstraßen- und Fahrradbus-Aktionen zeigen, wie Straßen heute zu gestalten sind, nämlich so, dass Kinder allein zur Schule kommen können, sich dabei an der frischen Luft bewegen und Spaß haben.

Frieda Nagler, Co-Vorsitzende des ADFC Thüringen e.V.: "Bei einer Kidical Mass können viele Kinder zum ersten Mal erleben, wie viel Platz die Straßen eigentlich bieten könnten und wie wenig Raum ihnen zu Fuß, mit dem Fahrrad oder Roller zur Verfügung steht. Damit üben die Aktionstage nicht nur Druck auf die Politik aus, sondern machen auch die Vision all derjenigen sichtbar, die für eine sozial-ökologische, kinderfreundliche Verkehrswende – die #Radvolution - eintreten."

Damit diese Vision Wirklichkeit wird, ist ein Umdenken in der Verkehrspolitik nötig, das Sicherheit für alle in den Mittelpunkt stellt statt Leichtigkeit des Kfz-Verkehrs. In diesem Sinne fordern die Kidical-Mass-Aktionen:

  • geschützte oder baulich getrennte, breite Radwege an Hauptverkehrsstraßen sowie geschützte Kreuzungen nach niederländischem Vorbild,
  • Tempo 30 als Regelgeschwindigkeit innerorts,
  • Schulstraßen und Zonen ohne Autoverkehr (temporäre Kfz-Durchfahrtverbote),
  • Fahrradstraßen und Fahrradzonen als flächendeckendes Netz und Grundlage für ein sicheres Schulwegenetz,
  • Straßen ohne Durchgangsverkehr in Wohngebieten (Bsp. Kiezblocks Berlin, Superblocks Barcelona).

Auch in Thüringen wird es anlässlich der Aktionstage an mehreren Orten Kidical-Mass-Demonstrationen geben. Die Treffpunkte dafür sind:

  • Kidical Mass in Erfurt: 23.9., Start: 15 Uhr vor der Thüringer Staatskanzlei (Regierungsstraße)
  • Kidical Mass in Jena: 23.9., Start: 15 Uhr vor der Stadtkirche
  • Kidical Mass in Gotha: 24.9., Start: 11:00 Uhr am Hauptbahnhof

Mitradelnde sind herzlich willkommen!

Hintergrund

Kinder und Jugendliche sollen sich sicher und selbstständig mit dem Fahrrad und zu Fuß bewegen können. Doch das aktuelle Straßenverkehrsrecht mit seinem Fokus auf dem Auto verhindert das. Das muss sich dringend ändern. Deshalb finden anlässlich der Kidical-Mass-Aktionstage in vielen Orten in ganz Deutschland und weiteren Ländern Fahrraddemos für kinder- und fahrradfreundliche Verkehrsbedingungen statt. Die Kidical Mass als weltweite Bewegung macht Kinder sichtbar und gibt ihnen eine Stimme im Verkehr. Eine kindgerechte Mobilitätsplanung stellt ihre Bedürfnisse nach Platz und Sicherheit in den Fokus – und macht Orte für alle Generationen lebenswerter. Der ADFC ist Teil des Kidical Mass-Bündnisses und unterstützt die Forderungen. Bei den vorhergehenden Kidical-Mass-Aktionstagen im Mai 2023 brachte das Bündnis von Kanada bis Pakistan weit mehr als 150.000 Menschen in über 500 Orten auf die Räder und Straßen.


https://erfurt.adfc.de/pressemitteilung/kidical-mass-aktionstage-strassen-sind-fuer-alle-da-1

Häufige Fragen von Alltagsfahrer*innen

  • Was macht der ADFC?

    Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club e.V. (ADFC) ist mit bundesweit mehr als 230.000 Mitgliedern, die größte Interessenvertretung der Radfahrerinnen und Radfahrer in Deutschland und weltweit. Politisch engagiert sich der ADFC auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene für die konsequente Förderung des Radverkehrs. Er berät in allen Fragen rund ums Fahrrad: Recht, Technik, Tourismus.

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  • Was bringt mir eine ADFC-Mitgliedschaft?

    Radfahren muss sicherer und komfortabler werden. Wir nehmen dafür – auch Dank Ihrer Mitgliedschaft – nicht nur Einfluß auf Bundestagsabgeordnete, sondern setzen uns auf Landes- und Kommunalebene für die Interessen von Radfahrern ein.
    Für Sie hat die ADFC Mitgliedskarte aber nicht nur den Vorteil, dass wir uns für einen sicheren und komfortablen Radverkehr einsetzen: Sie können egal, wo Sie mit Ihrem Fahrrad unterwegs sind, deutschlandweit auf die AFDC-Pannenhilfe zählen.
    Außerdem erhalten Sie mit unserem zweimonatlich erscheinenden ADFC-Magazin "Radwelt" Information rund um alles, was Sie als Radfahrer politisch, technisch und im Alltag bewegt. Beim ADFC Thüringen kommt noch zweimal im Jahr der "Thüringer Radreport" hinzu.
    Zählen können ADFC-Mitglieder außerdem auf besonders vorteilhafte Sonderkonditionen, die wir mit Mietrad- und Carsharing-Anbietern sowie Versicherern und Ökostrom-Anbietern ausgehandelt haben. Sie sind noch kein Mitglied?

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  • Was muss ich beachten, um mein Fahrrad verkehrssicher zu machen?

    Wie ein Fahrrad verkehrstauglich auszustatten ist, legt die Straßenverkehrszulassungsordnung (StVZO) fest. Vorgesehen sind darin zwei voneinander unabhängige Bremsen, die einen sicheren Halt ermöglichen. Für Aufmerksamkeit sorgen Radler*innen mit einer helltönenden Klingel, während zwei rutschfeste und festverschraubte Pedale nicht nur für den richtigen Antrieb sorgen. Je zwei nach vorn und hinten wirkende, gelbe Rückstrahler an den Pedalen stellen nämlich darüber hinaus sicher, dass Sie auch bei eintretender Dämmerung gut gesehen werden können. Ein rotes Rücklicht erhöht zusätzlich die Sichtbarkeit nach hinten und ein weißer Frontscheinwerfer trägt dazu bei, dass Radfahrende die vor sich liegende Strecke gut erkennen. Reflektoren oder wahlweise Reflektorstreifen an den Speichen sind ebenfalls vorgeschrieben. Hinzu kommen ein weißer Reflektor vorne und ein roter Großrückstrahler hinten, die laut StVZO zwingend vorgeschrieben sind.

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  • Worauf sollte ich als Radfahrer*in achten?

    Menschen, die Rad fahren oder zu Fuß gehen, gehören zu den ungeschützten Verkehrsteilnehmern. Sie haben keine Knautschzone – deshalb ist es umso wichtiger, sich umsichtig im Straßenverkehr zu verhalten. Dazu gehört es, selbstbewusst als Radfahrender im Straßenverkehr aufzutreten, aber gleichzeitig defensiv zu agieren, stets vorausschauend zu fahren und mit Fehlern von anderen Verkehrsteilnehmern zu rechnen.Passen Sie Ihre Fahrweise der entsprechenden Situation an und verhalten Sie sich vorhersehbar, in dem Sie beispielsweise Ihr Abbiegen durch Handzeichen ankündigen. Halten Sie Abstand von Lkw, Lieferwagen und Kommunalfahrzeugen. Aus bestimmten Winkeln können Fahrer nicht erkennen, ob sich seitlich neben dem Lkw Radfahrende befinden. Das kann bei Abbiegemanövern zu schrecklichen Unfällen führen. Beachten Sie immer die für alle Verkehrsteilnehmer gültigen Regeln – und seien Sie nicht als Geisterfahrer auf Straßen und Radwegen unterwegs.

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  • Was ist der Unterschied zwischen Pedelecs und E-Bikes?

    Das Angebot an Elektrofahrrädern teilt sich in unterschiedliche Kategorien auf: Es gibt Pedelecs, schnelle Pedelecs und E-Bikes. Pedelecs sind Fahrräder, die durch einen Elektromotor bis 25 km/h unterstützt werden, wenn der Fahrer in die Pedale tritt. Bei Geschwindigkeiten über 25 km/h regelt der Motor runter. Das schnelle Pedelec unterstützt Fahrende beim Treten bis zu einer Geschwindigkeit von 45 km/h. Damit gilt das S-Pedelec als Kleinkraftrad und für die Benutzung sind ein Versicherungskennzeichen, eine Betriebserlaubnis und eine Fahrerlaubnis der Klasse AM sowie das Tragen eines Helms vorgeschrieben. Ein E-Bike hingegen ist ein Elektro-Mofa, das Radfahrende bis 25 km/h unterstützt, auch wenn diese nicht in die Pedale treten. Für E-Bikes gibt es keine Helmpflicht, aber Versicherungskennzeichen, Betriebserlaubnis und mindestens ein Mofa-Führerschein sind notwendig. E-Bikes spielen am Markt keine große Rolle. Dennoch wird der Begriff E-Bike oft benutzt, obwohl eigentlich Pedelecs gemeint sind – rein rechtlich gibt es große Unterschiede zwischen Pedelecs und E-Bikes.

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  • Gibt es vom ADFC empfohlene Radtouren für meine Reiseplanung?

    Wir können die Frage eindeutig bejahen, wobei wir Ihnen die Auswahl dennoch nicht leicht machen: Der ADFC-Radurlaubsplaner „Deutschland per Rad entdecken“ stellt Ihnen mehr als 165 ausgewählte Radrouten in Deutschland vor. Zusätzlich vergibt der ADFC Sterne für Radrouten. Ähnlich wie bei Hotels sind bis zu fünf Sterne für eine ausgezeichnete Qualität möglich. Durch die Sterne erkennen Sie auf einen Blick mit welcher Güte Sie bei den ADFC-Qualitätsradrouten rechnen können.

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